Mittwoch, 12. September 2007

Tag 50 Delta nach Border, NV (153km/5007km ges.)

Es geht in die Wueste auf der Strasse, die das National Geographic Magazin als "The lonliest road of America" beschrieben hat. Wir haben jeder ca 9 Liter zu trinken mitgenommen fuer den Fall dass wir irgendwo stecken bleiben - das kann sonst schnell zu einem ernsthaften Problem werden. Der Tag war vorallem fuer Papa einer der nervlich anstrengsten da sich bereits am Morgen zwei unserer vier Ersatzschlaeuche verabschiedet haben (Ventil abgerissen etc.) und es in Delta keinen Fahrradladen gab. Wir haben also eine ganze Menge Zeit verschwendet und sind erst um die Mittagszeit weggekommen, eigentlich zu spaet fuer eine 100 Meilen Etappe. Damit aber nicht genug, nach ca. 60km also bereits mitten im Niemandsland eine Platte - kein Problem, geflickt. 100m weiter die naechste Platte, geflickt. 500m weiter nochmal eine Platte (alle an Papa's Hinterrad) und Verzweiflung. Wir stellten uns auf eine Nacht Wildzelten in der Wueste ein. Ein kleines Wohnmobil hielt an und ein alter Mann stieg aus und fragte ob er uns helfen koenne. Er blieb fast eine Stunde bei uns und ich unterhielt mich mit ihm. Er meinte dass ihm der Osten viel zu uebervoelkert sei - er findet das Niemandsland viel schoener weil man soviel Platz hat und garantiert fuer sich ist. Es war geschickt dass er Wasser in seinem Wohnmobil hatte, so konnten wir die geflickten Schlaeuche gleich ueberpruefen. Nach ca. zwei Stunden fuhren wir weiter immer auf Papas Hinterrad schauend - es hielt tatsaechlich. Es war nur das Problem dass es bereits vier Uhr war und wir noch einen Pass und viele Kilometer zuruecklegen mussten. Wir kamen zum Glueck gut und ohne Pausen voran. Ich wusste dass es an der Grenze zu Nevada eine Tankstelle gibt - ein Wasserhahn waere an dem Tag bereits ein richtiges Komfortmerkmal gewesen. Auf der ca. 30km langen bolzengeraden Strasse, auf der die Tankstelle liegt, fuhren wir mit Einbruch der Dunkelheit entlang als uns ein kleines, weisses, voellig ueberladenes Auto aus Kansas entgegen kam und vor mir anhielt. Am Steuer sass eine junge Frau und fragte mich ob ich einen Apfel moechte. Ich war etwas ueberrascht aber so sind die Leute aus Kansas nunmal und sie meinte dass sie aus Nordkalifornien kaeme und auf dem Weg nach Hause sei. Ihr Auto war bis auf den Fahrersitz vollgestopft und ganz oben lag ein dreckiges Mountainbike - war schon eine lustige Begegnung. Als wir dann im Halbdunkeln immer naeher an die Staatsgrenze herankamen sah ich ein blinkendes Schild mit der Aufschrift "Motel"


Es geht in die Wueste - es gibt nichts dort deshalb muessen wir ca. 9 Liter fuer jeden mitnehmen

...morgens ist es aber saukalt

Highway 50/6 - die einsamste Strasse Amerikas

Papa im Niemandsland mit Salzsee im Hintergrund

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Moritz und Werner

Haben wir richtig gesehen - zwei voll fette Rentner-Luftmatratzen??? Geht euch da beim Aufblasen nicht die Puste aus? Also habt ihr noch Reserven.... :-)
Herzlichen Glückwunsch zu den ersten 5000 Km - wir sind gespannt auf die zweiten. Wir sind von unserer MTB Tour durch die Alpen zurück und "quälen" demnächst Hilde auf einer Tour - freut ihr euch?? (Sie weiss noch nichts von ihrem Glück):-)
Tschüss und herbstliche Grüsse aus
Germany Süd von zweien, die an euch denken
Moni & Rainer

Anonym hat gesagt…

Das mit den Matrazen ging nicht anders denn unsere High-Tech Vaude Luftmatrazen haben bereits nach wenigen Wochen mehr Loecher gehabt als ein Schweizerkaese. War echt aergerlich - also WalMart 9 Dollar Matrazen - gab nix anderes aber sie sind bequem und halten zumindest noch (haben aber auch schon Loecher geflickt)

Mo